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Verfahren gegen Jürgen Kaphengst oder Der krasnegarische TaubentanzVorgeschichte und AnklageJürgen versuchte, den Pfarrer zu rufen... shutdown -osb StA Sponbiel klagte an: Hiermit klage ich Juergen der Amtsanmassung an. Jürgen reagierte darauf etwas nervös: Ich verlange eine ordentliche Verhandlung - ordentlich im Sinne von detebe - unter Einbeziehung des von mir gesetzten <fremdsprech>Subjects</>. Albern das! Kann es sein, daß der Staatsanwalt derzeit ein wenig hyperventil^H^H^H^H^H^Haktiv ist? Kein Wunder, daß das Henning-Sponbiel-Heiligsprechungskommitee es eilig hat, zur Tat zu schreiten samt sämtlicher erforderlicher Vorbereitungen (Ableben etc.) Der Richter bat den Pfarrer um seine Stellungnahme als
Sachverständigen und gab Jürgen Gelegenheit zur Verteidigung: Jürgen, das solltest Du jetzt aber ganz genau erklären. Herr Pfarrer, eine Stellungnahme als Sachverständiger zum Thema osb bitte. Pfarrer Georg Siegemund äußerte sich als Sachverständiger: Naja, andere mögen auch osben, aber weder wird es das richtige Öl sein, noch der wirksame Segen. Und das mit dem Begraben - da wird natürlich keine Qualitätsarbeit abgeliefert. Grundsätzlich sollte ich noch sagen, dass jedes unfachmännisch ausgeführte osb (sowie jeglicher Teilaspekt davon) erheblich in der WF behindern, da sich über kurz oder lang eine Geruchsentwicklung bemerkbar machen dürfte. Das insbesondere vor dem Hintergrund der kurz bevorstehenden Einführung des stp (smell transfer protocol). Insofern könnte man verkürzen: osb von jemandem anderem als dem Pfarrer ist eine AA sondergleichen und darf auch mit Blick auf die ungestörte WF nicht toleriret werden. Jürgen brachte danach dem Gericht die folgende Verteidigung vor:
Das UrteilDer Richter zeigte sich nur ein wenig beeindruckt: >Aus diesem Grunde plädiere ich auf unschuldig (lediglich im Sinne der >Anklage) - allerhöchstens fahrlässige Irritierung trifft den >Tatbestand. Ich zitiere dazu den Sachverständigen: | Insofern könnte man verkürzen: osb von jemandem anderem als dem | Pfarrer ist eine AA sondergleichen und darf auch mit Blick auf die | ungestörte WF nicht toleriret werden. Von Unschuld oder fahrlässiger Irritation kann also keine Rede sein. Jürgen, wegen Amtsanmaßung ergeht gegen Dich folgendes Urteil: Du wirst den krasnegarischen Taubentanz einstudieren und auf dem Hauptplatz Deines Wohnorts öffentlich zur Aufführung bringen, und zwar zu einer Zeit, zu der Du viel Publikum dabei hast. Du wirst darüber binnen 14 Tagen in detebe berichten. Jürgen meinte darauf in einer ersten Reaktion: Hohes Gericht, ich kacke auf den Richtertisch^w^w^w^wnehme das idiotische^wweise Urteil nicht^wgerne an und zerschneide gerade Deine Autoreif^w^w^w^wwerde die bescheuerte^wmir auferlegte Bußhandlung ignoriere^wgerne anderen überlasse^w^wausführen. Die Verbüßung durch JürgenMessage-Id: <ub0b5tg2pjtlekmh9p43288ulfa09a79pd@4ax.com>, 05.01.01 Also bespielte ich eine Kassette mit krasser Negermusik. Das war das kleinere Problem. Dann versuchte ich herauszufinden, wo denn eigentlich der Hauptplatz meines VAW-Wohnortes ist. Das gestaltete sich schwieriger - denn Klixdorf ist sehr groß und nur mit vereinzelten Gehöften besiedelt. Die einzige Kneipe wurde ein Jahr nach meiner Geburt geschlossen (kausaler Zusammenhang fraglich), auch Kirche -> Fehlanzeige. Also versuchte ich mein Glück an der Hauptstraße - die ist einspurig und trägt den Namen 'Klixdorf'. Mit einer Passantenfrequenz von ca. 30 Menschen und 60 Kötern^wHunden pro Stunde das kulturelle Zentrum dieses Flecks Erde. Ich stellte den Ghettopuster auf, überprüfte die Batterien und sah, daß es gut war. Ich stellte den Ghettopuster an und sah, daß er laut war. (Das hörte ich nicht, weil ich prophylaktisch die Ohren versiegelt hatte - ich sah es daran, daß das Gras im Umkreis von 3 Metern plötzlich abstarb) Ich schaute nach Tauben und sah, daß sie weg waren. Kein Wunder bei der Musik. Ich schaute in den Spiegel und sah, daß er zerbrochen war. Auch kein Wunder, denn ich wollte erst nach dem Tanz duschen. Ich schaute nach dem Publikum und sah, daß es von den Kötern^wHunden radial fort von mir geschleift wurde. Merke: Hunden fe lt das tiefere Verständnis für Andalusische Schwermetallmusik auf mittelalterlichen Instrumenten. Also begann ich, einsam und verlassen, zu tanzen. Ich tanzte den Weltschmerz aus meiner Seele^w^w^w^w^wwie bescheuert, denn schließlich war es meine vPuS. Und als die Sonne den Meridian passierte, tanzte ich immer noch. Ich sah viel passieren um mich herum. Erst die Traktorfahrer, die fluchtartig ihre Arbeitsgeräte verließen und zu Fuß flüchteten - Merke: Die 25 km/h - Begrenzung bei landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen verstößt gegen die Menschenrechte. Später dann riegelte die Polizei sämtliche Zufahrten zum Hauptfeldweg ab. Merke: Freund und Helfer. Noch später durchbrach ein kleiner Schwarm toter Tauben die mittlerweile eingerichtete Luftblockade und starb. Das erinnerte mich an etwas. Als die Sonne sich anschickte zu versinken, bemerkte ich ein altes Bäuerlein neben mir stehen, sinnierend auf einen Stock gestützt. Als ich seinen Blick fing, der meinen Blick fing, sagte er etwas. Ich antwortete: "Ich kann Sie nicht verstehen!". Er sagte noch etwas. Ich antwortete: "Ich hör nix!" Er sagte noch etwas. Ich zeigte ihm die Versiegelung meiner Ohren. Er nickte, zuckte mit den Schultern, warf zwei Mark in meinen Hut und einen kleinen, zusammengefalteten Zettel. Daraufhin verschwand er so plötzlich, wie er aufgetaucht war und bevor ich mich bedanken konnte. Da es jetzt dunkelte und mich die angeborene Neugier packte, schaltete ich die Musik ab, hörte auf zu tanzen und griff nach dem Zettel. Ich strich ihn glatt und las, was das alte Bäuerlein mit einer krakeligen Handschrift niedergeschrieben hatte: "DU HAST KEIN GEFÜHL FÜR DEN TAKT, MEIN JUNGE!" Thomas Kranke ergänzte den Bericht um ein alternatives Ende:
Verfahren gegen Jan WeselerVorgeschichte und AnklageJan hatte leichte Schwierigkeiten mit der korrekten Schreibweise: Wieso kommst du dann auf die Idee, daß es eine Regel nicht gibt, nur weil sich unser Oberster Anarch nicht dran hält. Das würde ja bedeuten daß es ausser der Wirrkür keine Regeln in detebe gibt. StA Sponbiel reagierte rasch: Hiermit klage ich Jan Weseler der Namensverhunzung an. Unsere oberste Herrin ist nicht erfreut! Das UrteilMessage-Id: <938678$945gf$66@ID-2339.news.dfncis.de>, 06.01.01 Jan, wegen der besonderen Schwere der NV zahlst Du 42*42 Leos in die KK. Die Verbüßung durch JanMessage-Id: <939sqj.3vv6th5.1@nutznetz.jweseler.de>, 07.01.01 *grummel* *Leos einwerf*
Verfahren gegen Christian PeperVorgeschichte und AnklageChristian Peper provozierte: osb El TruBlu, der schon immer mal eine Amtsanmassung begehen wollte StA Sponbiel klagte prompt an: Hiermit klage ich Christian Peper der Amtsanmassung an. Der Richter fragte nach Milderungsgründen: Christian, hast Du etwas vorzubringen, was das Gericht gnädig stimmen könnte? Christian verteidigte sich: hmmm, ich handelte in guter Absicht, dem Pfarrer etwas Arbeit abzunehmen und ihm mehr Zeit fuer die Wahrheizfindung zu geben. Das UrteilMessage-Id: <92e658$6pg9b$10@ID-2339.news.dfncis.de>, 28.12.00 Christian Peper, wegen Amtsanmaßung ergeht gegen Dich folgendes Urteil: Du wirst Dir eine Möglichkeit überlegen, dem Pfarrer tatsächlich etwas Arbeit abzunehmen, ohne dabei jedoch eine Amtsanmaßung zu begehen, und diese Tätigkeit dann bei mindestens drei Amtsausübungen des Pfarrers beisteuern. Nebenbedingung ist natürlich, daß der Pfarrer mit Deiner Tätigkeit einverstanden ist. Über die gewählte Tätigkeit erstattest Du binnen 14 Tagen in detebe Bericht. Christian fragte nach: hmmm...Sind Geldspenden ueber 42(500) Lewonzen fuer jede der 3 Amtsausuebungen des Pfarrers akzeptabel? Aber so leicht kommt man bei Gericht nicht davon: Nein, Du darfst Dich nicht aus dem Urteil freikaufen. Es gab dann noch eine kurze Diskussion, was denn nun Tätigkeiten
im Sinne des Urteils wären: >hrmmmpf, gut dann werde ich eben tote Teilfaeden aufspueren und den >Pfarrer mit einem 'osb bitte' ausruf hinfuehren. Oder dem Pfarrer mit Hilfsdiensten assistieren wie etwa Grab zuschaufeln, Blumen streuen, Öl reichen, Sarg zimmern, Grabreden schreiben, Trauergemiende simulieren... Die Verbüßung durch ChristianMessage-Id: <Xns901D7C650trublu@c-peper.de>, 02.01.01 im Sinne der verurteilung: *grabausheb* *Kircheheiz* *Pfarrerruf(osb bidde)* *einpaarverirrteQNH'salsTrauergemeindehinstell* *Grabtieferausheb* El TruBlu, auf den Pfarrer wartend
Verfahren gegen Gregor HerrmannVorgeschichte und AnklageGregor schrieb eine sehr kurze (und für ihn gefährliche) Antwort in
Message-ID: <3942d90d.12567360@gregoa.austria.eu.net>, 08.06.00: osB Pfarrer Georg Siegemund witterte Amtsanmaßung. Message-ID:
<vfh7lssotimghsekuggnfnaod36vqube10@4ax.com>, 23.06.00: AA! StA bitte! Gruss Der "moralisch entruestete" Pfarrer StA Sponbiel reagierte wenig euphorisch: Watt willsse denn? Aber nach Präzisierung durch den Pfarrer erfolgte dann prompt
die Anklage. Message-ID: <8jo8vi.3vvn6s7.4@henning.sponbiel.de>,
02.07.00 >Ich zeige hiermit gregor herrmann an, in MID: ><3942d90d.12567360@gregoa.austria.eu.net> eine Amzanmaßung begangen zu >haben, indem er vorgab, einen Teilfred zu osben. Ich klage hiermit gregor herrmann an, in MID: <3942d90d.12567360@gregoa.austria.eu.net> eine Amzanmaßung begangen zu haben, indem er vorgab, einen Teilfred zu osben. Das UrteilMessage-ID: <8kqtms$30t56$3@ID-2339.news.cis.dfn.de>>, 16.07.00: Gregor, wegen Amtsanmaßung ergeht gegen Dich folgendes Urteil: Du wirst den Pfarrer bei einer seiner nächsten geistlichen Tätigkeiten als Ministrant / Meßdiener / Gehilfe oder wie auch immer das bei Georgs Religion heißt unterstützen und binnen 14 Tagen einen Bericht darüber in detebe posten. Die Verbüßung durch GregorDie Verbüßung ist bis heute nicht erfolgt.
Verfahren gegen Gerd SchmerseVorgeschichte und AnklageGerd provozierte, Message-ID: <95e97k$1s6$02$2@news.t-online.com>,
02.02.00: *kisteflensalkoholfreirüberschieb* Möchte jemand was Gesundes? StA Sponbiel platzte der Kragen in Message-ID:
<95f35e.3vvir4f.2@henning.sponbiel.de>, 02.02.00: Ich habe mich bisher zurueckgehalten, was beer wars angeht, da ich, wie alle, die hier schon laenger sind, weiss, dass da keine neuen TWen mehr zu finden sind. ABER WAS ZU WEIT GEHT, GEHT ZU WEIT! *Patsch!* Wegen unsittlichen Angebots. Eigentlich sollte man dich sogar noch wegen Realitaets-Verschmutzung anklagen. Hmmmm. Hiermit klage ich Gerd der Realitaetsverschmutzung (mit alkoholfreiem Bier) an. Das UrteilMessage-ID: <964l44$j8cu5$7@ID-2339.news.dfncis.de>, 11.02.01: Gerd, wegen Realitätsverschmutzung (mit alkoholfreiem Bier) ergeht gegen Dich folgendes Urteil: Du wirst eine Kiste "flensalkoholfrei" innerhalb von 48 Stunden austrinken und in detebe binnen 14 Tagen darüber berichten. Die Verbüßung durch GerdDie Verbüßung ist bis heute nicht erfolgt.
Verfahren gegen Kurt Fischer: PredigerVorgeschichte und AnklageKurt Fischer bewarb sich um das Amt des detebe-Predigers und postete parallel dazu auch gleich die erste Predigt, siehe Message-ID: <1enjd8p.dz85uf198qklcN@Kurt-Fischer.dialin.t-online.de> bzw. <1enjfs7.3rbml3j17m6N@Kurt-Fischer.dialin.t-online.de> vom 20.01.01. Die Predigt ist im HL-Archiv auf http://www.de-te-be.net/ zu finden. StA Henning Sponbiel klagte ihn daraufhin gleich zweimal an, Message-ID:
<94csbk.3vvnr0j.3@henning.sponbiel.de>, 20.01.01: sowie Message-ID: <94csbk.3vvnr0j.2@henning.sponbiel.de>, 20.01.01:Hiermit klage ich Kurt Fischer der Amtsanmassung an, da eine Ernennung nie erfolgt ist. Hiermit klage ich Kurt Fischer an, in den Gefilden des Pfarrers wildern zu wollen. Kurts VerteidigungsredeMessage-ID: <1enn1ty.16ytrcs136bpwsN@Kurt-Fischer.dialin.t-online.de> 22.01.01:
Der Richter fragte den Pfarrer um eine Stellungnahme. Dieser
meinte dazu in Message-ID: <qhaa7tgj3e5irgrgjhrnihemu2vrekv9md@4ax.com>, 29.01.01: Nun denn. Es sei gesagt, dass ein Prediger zuerst einmal in der Wüste rufen muss, denn so steht es geschrieben (Mk 1:3). Wenn man annimmt, dass es in Schränken auch wüst zugehen kann, ist das schon einmal erfüllt. Sodann erfüllt der Prediger, wenn er denn ein Laienprediger ist, und um einen solchen scheint es sich zu handeln, die eher unangenehme Pflicht des Predigens. Das macht die ganze Woche kapott, denn man muss sich immer darauf vorbereiten. Und so kann der Pfarrer den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Weiterhin sei gesagt, dass ein Prediger oft dazu führt, dass sich die Kürche füllt. Das hilft dem Klingelbeutel auf die Sprünge. Der Pfarrer hat nichts gegen die allgemeine Existenz eines Predigers, sieht es auch nicht so, dass er in dessen Gefilden wilderte, ihm vielmehr die lästige Arbeit des Predigens und Seelsorgens abnimmt. Daraufhin zog StA Henning seine Anklage zurück, und das Verfahren wurde eingestellt. Kurt ließ der Einstellung noch eine Dankesrede folgen, Message-ID:
<1eo3zs0.194txua1seg9psN@Kurt-Fischer.dialin.t-online.de>, 31.01.01:
Verfahren gegen Kurt Fischer: TierquälereiVorgeschichte und AnklageKurt Fischer schilderte die Vorteile seiner Uhr, in der nicht
wie üblich ein Kuckuck, sondern ein Flugsaurier sitzt: >>>>Genau. Deshalb habe ich in meiner Uhr auch keinen Kuckuck sondern einen >>>>Flugsaurier. >>> >>>Und was fuer ein Geraeusch macht der zur vollen und zur halben Stunde? >> >>Ein absolut uriges natürlich. > >Welches macht er zur vollen und welches zur halben Stunde? Also um ganz ehrlich zu sein: Ich habe es bisher nur einmal vernommen, denn es war so schrecklich anzuhören, daß ich daraufhin sofort das Türchen zugenagelt habe. Jetzt hört man gelegentlich noch ein unterdrücktes Stöhnen, mehr aber auch nicht. Ku "Und jetzt sitzt er drin und wird immer saurier." rt StA Sponbiel reagierte daraufhin in Message-ID
<947kiu.3vvqvg1.1@henning.sponbiel.de> am 18.01.01 trocken mit: Hiermit klage ich Kurt der Tierquaelerei an. VerteidigungsredeMessage-ID: <1eng9ez.1emr1ipeemo7eN@Kurt-Fischer.dialin.t-online.de>,
18.01.01: Hohes Gericht! Herr Staatsanwalt! Werte Geschwolle^WGeschworene, hochverehrtes Publkum! Jawohl! Ich bekenne mich in vollem Umfange schuldig und ich werde jedes Urteil klaglos annehmen, mit tiefer Reue im Herzen, quälenden Schmerzen in der Seele und einem schweren Stein in der Niere. Damit ist im Grunde alles gesagt und ich könnte eigentlich schweigen...aaaaaber, vielleicht darf ich doch noch einen Punkt zu Gehör bringen, der hoffentlich doch noch Justitias Waagschale zu meinen Gunsten ausschlagen lassen könnte. Hohes Gericht! Herr Staatsanwalt! Hochverehrtes Publikum! Ich frage Sie, ja Sie: Was hätte ich denn sonst tun können? Welcher Ausweg blieb mir denn übrig? Welche Alternativen hatte ich denn? Die Uhr weggeben? Oh, welch entsetzliche Vorstellung, welche unglaubliche Verkennung meiner Lage: Bei dieser Uhr handelt es sich um ein unersetzliches, äußerst kostbares Erbstück, das sich schon seit Menschengedenken im Besitz unserer Familie befindet. Der Flugsaurier ist noch originales mittleres Juhra, nur das Gehäuse wurde in der Zwischenzeit einige Male erneuert. So ein Kleinod gibt man doch nicht einfach weg, Hohes Gericht! Den Lärm des Vogels ertragen? Ich glaube ich muß hier doch kurz schildern, welche Folgen der "Gesang" des Sauriers hatte: Wir waren eine glückliche Familie, ich hatte ein treues braves Frauensleut, drei Kinder und einen lieben folgsamen Hund, _bevor_ diese Uhr ins Haus kam. All das änderte sich schlagartig, als der Unglücksvogel zum ersten Mal seinen Ruf erschallen ließ, unglücklicherweise auch noch genau um Mitternacht. Um es kurz zu machen: Mein Frauensleut zog mit ihren Kindern heulend wieder zu ihrer Mutter, der Hund verließ fluchartig das Haus und ward bis heute nicht gesehen, _sämtliche_ Spiegel im Haus zersprangen und drei Nachbarn mußten in die Nervenklinik eingeliefert werden, einer davon wurde bis heute noch nicht entlassen. Mir blieb gar keine Wahl, Hohes Gericht, ich mußte diesen Saurier zum Schweigen bringen, also nagelte ich in meiner Verzweiflung sein Türchen zu. Wohl fühlte ich mich dabei nicht, also zog ich einen Biologen und einen Archäologen zu Rate. Beide meinten übereinstimmend, daß es sich bei diesem fürchterlichen Schrei um den Paarungsruf des Flugsauriers gehandelt habe, und er solange keine Ruhe geben werde bevor er nicht ein Weibchen gefunden habe. Also machte ich mich auf die Suche nach einer Gefährtin für ihn. Mit dem Rest der Erbschaft rüstete ich eine Expedition aus und begab mich einem Tipp einer vertrauenserweckenden Handleserin zufolge nach Zentralafrika, wo sich angeblich noch einige Exemplare auf einem versteckten Hochplateau am Leben halten konnten. Wir waren 42 Wochen unterwegs, verloren einige Träger(das Bier war allerdings eh kaum genießbar) und überdies wurde ich auch noch vom Sumpfbiber geschüttelt. Alles Fehlanzeige. Ohne Erfolg mußte ich zurückkehren. Dann die Wende! Durch Zufall erfuhr ich daß sich im Amazonasgebiet eine kleine Kolonie von Flugsauriern befände. Also neue Epedition, diesmal durch Kredit finanziert, und ab nach Südamerika. Aber auch hier wieder totaler Mißerfolg, die angebliche Saurierkolonie stellte sich als Kulisse für den Saurierfilm von Spielberg heraus, nun, immerhin war es interessant die Dreharbeiten zu beobachten. Der Bärtige mit Hut, der in der dritten Szene im Hintergrund beinahe von einem durchgehenden Tyrannosaurus Rex zermanscht wird, das bin übrigens ich. Seitdem hinke ich zwar ein wenig, es fällt aber kaum auf. Glücklicherweise konnte ich dann aber auf einem Flohmarkt in Ruhpolding doch noch ein leicht ramponiertes Exemplar ergattern, mit zerfledderten Flügeln und total abgemagert, der Verkäufer hielt es wohl für eine mumifizierte Fledermaus. Mühsam päppelte ich das Weibchen, wie sich bald herausstellte, wieder auf und dann kam der große Moment als ich dem Uhrsaurier seine Gefährtin beigesellte. Und eines, Hohes Gericht, das nehme ich auf jeden Eid: Das unterdrückte Stöhnen, von dem ich sprach, ist erst zu hören, seit sich das Saurierfrauensleut bei ihm in der Uhr befindet. Wer weiß, vielleicht geht es ihm da drinnen doch gar nicht so schlecht? Hohes Gericht, hiermit möchte ich schließen und bitte darum, diesen Aspekt bei der Bemessung des Urteils zu berücksichtigen. Ku "Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit." rt Das UrteilEin Urteil ist bis heute nicht ergangen.
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