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detebe-Scheibe

Das Gericht von de.talk.bizarre
Die Urteile, Teil 7

detebe-Scheibe

 

Verfahren gegen Dieter Brügmann: Weinjahr

Vorgeschichte und Anklage

Message-ID: <92ataa.3vvgqnl.1@henning.sponbiel.de>, 26.12.00:

>Da Didi, der hiermit 1701 als Weinjahr ausruft.

Henning, der Didi hiermit der Amtsanmassung anklagt.

Das Urteil

Message-ID: <92bett$6duku$34@ID-2339.news.dfncis.de>, 27.12.00:

Didi, wegen Amtsanmaßung ergeht gegen Dich folgendes Urteil:

Du wirst detebe drei Weine (nach vorherigem ausgiebigem Test natürlich)
empfehlen, und auch über die Verkostung berichten. Das ganze ist wie
üblich binnen 14 Tagen in detebe zu posten.

Die Verbüßung durch Dieter

Die Verbüßung erfolgte dann etwas zeitverzögert in Message-ID: <9go31k.3vsmkdh.1@nutznetz.bruhaha.de>, 19.06.01:

Tschulljunk, daß es so lange damit gedauert hat, aber mir ging es nach
der ausgiebigen Weinprobe nicht so gut.

Nach gründlicher Runderneuerung, teilweise sogar in einem
Lus^Hftkurort im schönen Werratal, folgen hier meine Empfehlungen:

Albernheimer Kichertropfen
--------------------------
Ein zwar recht angenehm prickelnder Wein, der jedoch bei Unbeteiligten
zu schwerer Atemnot und Zwerchfellkrämpfen führen kann.
Er trägt eine leichte Süße, verhehlt aber nicht den lockeren
Sandboden, auf dem er am besten gedeiht.
Man trinkt ihn am besten zu einem gegrillten QNH, denn damit wird so
manch zäher Bursche doch noch genießbar.

Ganzreale Wahrheitstraube
-------------------------
Dieser edle Tropfen muß in Ruhe genossen werden. Er ist stark und
schwer durch seinen großen Anteil Veritatium.
Sein voll ausgebauter Charakter ist von niedrigstem^Whöchstem Niwo und
ähnelt einer Mischung aus Veuve Clicquot und frischem Gusu.
Die Wahrheitstraube wird im Ebenst-Gebirge angebaut und mit dem
stinkgeheimen Aegnu-Verfahren veredelt.
Man trinkt diesen Wein am besten zu frischen Früchten aus der
Marzipanstadt oder zu Goldfischli.
Vorsicht ist bei der Menge angeraten: Mehr als etwa 42 Gläser sollte
man von diesem Wein nicht konsumieren, da man sonst mit einem Großen
BUMMM[tm] zu Boden fällt. Wenn man den verfehlt, glaubt man, fliegen
zu können.

Hellgrüner Patscher
-------------------
Der Patscher muß jung und frisch genossen werden, denn er verliert
rasch seine typische Strenge. Ohne diese gelingt es nicht mehr, sich
gepatscht wie ein QNH zu fühlen.
Sein leichter Stich lila macht ihn auch optisch sehr interessant.
Er wächst an den Steilufern des LART-Flusses, von dem er die herbe
Ausstrahlung hat.
Manche Zecher werden von dem Patscher an ihre Schulzeit erinnert, in
der der Lehrer oft und gerne den Rohrstock schwang.
Böse Zungen behaupteten, der Hellgrüne Patscher würde mit Hilfe eines
Teppichentsafters gewonnen, wurden aber durch kräftige Patsche ganz
schnell zum Schweigen gebracht.


Gerne hätte ich noch die Kottenhahnsche Küchenträne und Maharanis
Niedermachgewächs vorgestellt, aber man muß ja irgendwo auch ein Ende
finden.

 

Verfahren gegen Gudrun Hermes: Kontextmord und ballonfahrende Drachen

Vorgeschichte und Anklage

Gudrun in Message-ID: <9glu8q.3vv4vnv.1@gudrun.brandbatscher.de>, 18.06.01:

gregor herrmann schrieb:

> das stand im von dir gemordeten kontext.

Dann morde ich den Rest auch noch und ruf den Pfarrer.

Staatsanwalt Sponbiel darauf kurz und trocken in Message-ID: <9goe13.3vvn58b.1@henning.sponbiel.de>, 19.06.01:

Hiermit klage ich Gudrun des Mordes an.

Das Urteil

Message-ID: <9i03jt$g0dqv$11@ID-2339.news.dfncis.de>, 05.07.01:

Gudrun, wegen Kontextmordes ergeht gegen Dich folgendes Urteil:

Du wirst die Möglichkeiten, Drachen bei der Ballonfahrt einzusetzen,
analysieren, in der Praxis erproben und binnen 14 Tagen in detebe
darüber berichten.

Die Verbüßung durch Gudrun

Die Verbüßung erfolgte nach einer längeren Nachdenkpause in Message-ID: <9son6c.3vv4gld.1@gudrun.brandbatscher.de>, 16.11.01:

Ballonfahrt durch die Realität[tm]!

Mit einem Drachen Ballonfahren, stellte ich mir zuerst ziemlich einfach 
vor. Dragobert wird an den Ballonkorb gegurtet, ähnlich wie ein Pferd
vor eine Kutsche und es kann losgehen.
Doch das wäre dann ja keine Ballonfahrt, sondern höchstens ein Ballon-
ziehen gewesen.

Also starteten die Versuche, wie man Drago als Wärmequelle einsetzen 
kann, um einen Heißluftballon in die Luft zu bringen. Auf Befehl mal 
mehr oder weniger Feuer zu spucken, schlug fe l, denn bei fast jedem 
Versuch kokelte die Ballonhülle oder ging sogar in Flammen auf. 
Dragobert konnte sein Feuer nicht fein genug dosieren. 
Außerdem war auch der schönste Feuerstrahl irgendwann erschöpft. Erst 
durch das Füttern von Chilischoten verlängerte sich der Zeitraum. 

Da er mit Vorliebe Chili con carne fraß, stellte ich fest, dass auch 
bei Drachen die Bohnen zur Entwicklung von enormen Mengen von Gasen
führt, so dass ich mit deren Hilfe einen normalen Brenner als Heizung 
betreiben konnte.
Eine simple Konstruktion aus Schlauch und Absperrhahn verband schließ-
lich Dragoberts Darmausgang mit dem Brenner und eine Leine den Drachen
mit dem Korb.

Jetzt war es endlich möglich den Ballon zu starten. Für unterwegs hat-
ten wir latür noch einen großen Topf Chili con carne dabei, damit der 
Gasvorrat nicht versiegt.
Ein herrliches Gefühl, sich langsam in die Luft zu erheben und dabei
die gesamte Realität[tm] unter sich zu sehen. Nun sah ich mal die Be-
zugsquelle in ihrer vollen Größe unter mir liegen und Ulli inspizierte
gerade die schmalen Bretter und Leitern, die im Freien lagerten.
Ach, da war ja auch das DomInastudio. Doch warum läuft die DomIna nur 
mit so einer großen Schere durch die Gegend und singt?

Weiter geht die Fahrt über das Gerichtsgebäude, in dem momentan nichts
los zu sein scheint. Dafür ist gegenüber in Roberts Kneipe, umso mehr 
Betrieb. Ständig hört man die Rufe nach NocheinBier oder NochnemWein.
Ab und zu möchte mal jemand NocheinalkoholfreiesBier, doch die Stimme
geht in dem Tumult unter.

Ja, da vorne kann ich nun den QNH-Grill erkennen. Es ist zwar alles
bereit zum Grillen, doch weder Gregor, noch seine Gehilfin oder ein 
QNH sind zu entdecken.
Waaaah, gleich dahinter beginnt ja schon die Ecke hinten rechts. Die 
hat ja enorme Ausmaße. Und was darin alles zu sehen ist. Ein ganzer 
Berg abgenagter Knochen und leerer Flaschen und Fässer. Doch was ist
das? Um es genauer zu erkennen, muss ich wohl mein Fernglas zu Hilfe
nehmen. Tatsächlich, da liegt auch die Glasgugel des Wahrsagers und 
Teile des Detebe-Kochbuchs sind zu erkennen. Überreste des Weltherr-
scherinnen-Palastes scheinen auch dabei zu sein. Und in dem ganzen 
Durcheinander krabbeln doch wirklich einige Negerkinder aus Hinterin-
dien herum und sammeln Bauchnabelfussel ein.

Und schon ist von der Ecke nicht mehr allzuviel zu sehen, dafür steht
da plötzlich ein Schrank mitten in der Landschaft. Ob das der, des 
Rubasuba ist? Sicher, denn gleich in unmittelbarer Nachbarschaft ist
auch der Kanalgottaltar zu entdecken. Mift, einmal nicht aufgepasst
und schon ist mein Fernglas weg. Naja, der Kanalgott wird sich freuen.

Beobachten wir weiter, was es noch Interessantes gibt. Schau an, da
steht ja Didis Wanne. Soweit ich erkennen kann, ist sie sogar gefüllt
und kaum zu glauben, da sitzt sogar jemand drin. Das muss ich näher
betrachten. Da mein Fernglas weg ist, muss der Ballon halt nach unten.
Das gips nicht, da planscht wirklich Didi in der Wanne und daneben
steht eine ganze Reihe NocheinBier.

Huch, warum sinken wir plötzlich so schnell? Oh je, da ist ein riesi-
ges Loch über dem die Luft ganz kalt ist. Sollte das das Niwoloch sein?
"Schnell Drago friss die restlichen Bohnen, wir brauchen mehr Gas, 
sonst versinken wir hier!" 
Mift, der Ballon sinkt immer weiter. Da muss ich wohl schnell allen 
Ballast abwerfen. "Bitte, liebster Dragobert, gib dein Bestes, deine
Winde!"
Puuh, zumindest fallen wir nicht mehr weiter. Jetzt noch etwas einhei-
zen, damit wir wieder steigen und von dem Loch wegkommen. 
"Auf, Drago, nur noch eine kleine Gaswolke, dann ist es vollbracht."

"Gut, gerade noch mal geschafft!" Jetzt brauch ich nur noch einen ge-
eigneten Landeplatz. Am besten gleich hier. Nur noch ein kleiner Moment, 
schon sind wir sanft gelandet.

Was ist nun los? Drago wird immer kleiner und kleiner. Vielleicht soll-
te ich den Gasschlauch aus seinem Hintern entfernen. 
Pfffft, da trudelt er, wie eine leere Ballonhülle nach unten und ver-
schwindet unglücklicherweise auch noch im Niwoloch. Ob er da jemals
wieder herauskommt?

 

Verfahren gegen Ina Dauer: Feuer

Vorgeschichte und Anklage

Das Delikt geschah am ART in Wanfried. Einzelheiten sind längst im Dunkel der Geschichte verschwunden.

Das Urteil

Das Urteil wurde am ART in Wanfried gesprochen und ist der Nachwelt nicht schriftlich erhalten geblieben.

Die Verbüßung durch Ina

Wenigstens diese ist erhalten: Message-ID: <ljeeit0bn8g416gl6s9fdgr54k6kqqo1ua@4ax.com>, 13.06.01:

In Erfüllung eines Urteils, welches ich in Wanfried erhielt und an
dessen genauen Wortlaut, aufgrund der damals späten Stunde und der
bisher vergangenen Zeit, ich mich nicht mehr erinnern kann, schreibe
ich nun einen Artikel über das Feuer unter besonderer Berücksichtigung
von Wanfrieder Lagerfeuern in kalten Nächten.

Meinen Ausführungen voranstellen möchte ich ein kleines Gedicht von
James Krüss, der in seinen Fersen das Feuer so treffend darstellt, wie
es selbst von unserem verehrten Hofpoeten nur schwer zu überbieten
sein dürfte.

Das Feuer 

Hörst du, wie die Flammen flüstern, 
Knicken, knacken, krachen, knistern, 
Wie das Feuer rauscht und saust, 
Brodelt, brutzelt, brennt und braust? 

Siehst du, wie die Flammen lecken, 
Züngeln und die Zunge blecken, 
Wie das Feuer tanzt und zuckt, 
Trockne Hölzer schlingt und schluckt? 

Riechst du, wie die Flammen rauchen, 
Brenzlig, brutzlig, brandig schmauchen, 
Wie das Feuer, rot und schwarz, 
Duftet, schmeckt nach Pech und Harz? 

Fühlst du, wie die Flammen schwärmen, 
Glut aushauchen, wohlig wärmen, 
Wie das Feuer, flackrig-wild, 
Dich in warme Wellen hüllt? 

Hörst du, wie es leiser knackt? 
Siehst du, wie es matter flackt? 
Riechst du, wie der Rauch verzieht? 
Fühlst du, wie die Wärme flieht? 

Kleiner wird der Feuersbraus: 
Ein letztes Knistern, 
Ein feines Flüstern, 
Ein schwaches Züngeln, 
Ein dünnes Ringeln - 
Aus. 

(James Krüss)


Das Feuer - Urkraft und Symbol des Lebens, Gegenstand philosophischer
Betrachtungen, allgegenwärtig auch im heutigen Leben, wenn gleich
gezähmt, verwandelt und eingesperrt. In frühen Urzeiten von den
Menschen nur nutzbar, wenn die Natur selbst ein Feuer entzündet hatte.

Mit der Entdeckung der Streichhölzer tat die Menschheit dann ihren
ersten großen Evolutionssprung. Nun konnte sie an beliebigen Stellen
wärmende Feuer entzünden: Nachbars Scheune, die Zigarre, den Grill. In
dieser Zeit kam es zu den ersten Selbstversuchen zum Thema: 'Wie gut
brennt so ein Mensch eigentlich? (mit der exakten wissenschaftlichen
Ausformulierung ihres Forschungsgebietes hatten sie noch
Schwierigkeiten), die immer auch ein weithin sichtbares Zeichen
setzten. Diese mutigen Menschen waren sozusagen mit Feuereifer bei der
Sache.

Ganz kluge Köpfe kamen dann auf die Idee die nicht unerhebliche
Biogasproduktion der damaligen Tierwelt, insbesondere der Dinosaurier,
sich als Brennstoff zu Nutze zu machen. Über das anfängliche
Experimentierstadium, den Kolossen Feuer unter dem Hintern zu machen,
kamen sie allerdings nicht hinaus, da diese als sehr rasant zu
bezeichnende Art von Feuer, schwer für eine wirtschaftliche Nutzung
unter Kontrolle zu bringen war und die Probanden von diesen Versuchen
nicht eben begeistert.

Als die Zeiten der Dichter und Romantiker heraufdämmerte, bekam das
Feuer eine zusätzliche Bedeutung. Wollte man seiner Angebeteten einen
besonderen Liebesbeweis erbringen oder um ihre Hand anhalten, so
steckte man sich einen, mit hochprozentigem Alkohol getränkten Lumpen
in den Mund und zündete ihn an. Dazu rezitierte man Verse eben jener
Dichter, die immer mit Feuer zu tun hatten und schließlich mit den
Worten endeten: Siehst Du, wie das Feuer der Liebe in mir brennt?!
Dieser Brauch hat jedoch keine besonders große Anhängerschaft
gefunden, ist kaum dokumentiert und heute leider in Vergessenheit
geraten. Nur das Sprichwort wurde überliefert.

Nun aber zu den heutigen Zeiten und die Bedeutung des Feuers für uns: 

Zuersteinmal ist uns die Fähigkeit ein wirklich gutes Feuer zu
entzünden, fast verlorengegangen, wie wir bei unserem Treffen in
Wanfried feststellen konnten. Bei diesem unserem Ausflug war das Feuer
allerdings von entscheidender Bedeutung, denn ohne es hätten wir
aufgrund der nächtlichen Kälte schon früh unsere Hütten aufsuchen
müssen und auch die Essensversorgung wäre wesentlich problematischer
vonstatten gegangen. Nachdem die zur Entzündung eines Grillfeuers
heute fast unumgänglich gewordenen Brandbeschleuniger verbraucht
waren, konnte nur noch ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr
Schrobenhausen nach stundenlangen Bemühungen ein solches Feuer in Gang
bringen. Ein Glück, daß Feuerwehrmänner in der Kunst des Zündelns so
gut unterrichtet werden. Und - ich getraue mich fast nicht, es an
dieser Stelle zu sagen - die Grillmeistergehülfin hat in dieser
schwierigen Situation kläglich versagt.

Als nun die Nacht herankroch und die Temperaturen sich einem Minimum
näherten, wurde ein Lagerfeuer zum Wärmen, aber ebenso für die
unterhaltsame Dekoration gebraucht. Durch das reichlich vorhandene,
trockene Holz und die gemauerte Feuerstelle war eine sichere
Entzündung sehr einfach. Doch gerade wenn die ersten Flammen an den
noch dürren Ästen züngeln, sollte man immer an das alte russische
Sprichwort denken: 'Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.' So
suchten die Klugen unter uns sich also beizeiten ein dem Feuer zu- und
dem Wind abgewandtes Sitzplätzchen. Die restlichen Wärmesuchenden
nahmen dann mit dem ebenso alten wie weisen Sprichwort: 'Wer das Feuer
genießen will, muß sich den Rauch gefallen lassen.' die restlichen
Plätze ein.

War das Feuer erst einmal kräftig genug, ging ebenso schnell die
Zufuhr von neuem Brennmaterial von statten. Diese Eigenart, also neues
Holz auf das Feuer zu legen, damit es möglichst viel Nahrung findet
und sich zu einem 'Höllenfeuer' entwickelt, habe ich bisher fast
ausnehmlich bei Männern beobachtet, Frauen bescheiden sich eher mit
einem gesitteten Feuer. Sicherlich auch archaische Reste unserer
Vergangenheit, denn wer kann auf so einem Höllenfeuer schon kochen?

Sinnend ins Feuer starrend, dabei allerlei Getier entdeckend und
plaudernd saßen wir also um dieses Lagerfeuer herum, die Jacken und
Pullover eng um unsere Schultern gezogen, da, wie jeder weiß, der
schon eimal mit kühlen Nächten an Lagerfeuern zu tun hatte, man von
vorne zwar gegrillt, von hinten allerdings gut gekühlt wird. Manche -
eigentlich nur eine, stützte ihre Füße, die Sohlen zum Feuer gewandt,
auf der umgebenden Feuerstellenmauer ab und freute sich über die
angenehm warmen Füße. Allerdings nur bis zum nächsten Tag, als sie bei
der Wanderung in der nahegelegenen Stadt feststellte, daß die Sohlen
sich aufzulösen begannen, da sie offensichtlich den vorausgegangenen
thermischen und jetzigen mechanischen Belastungen nichts mehr entgegen
zu setzen hatten.

Zurück zum Feuer, war es doch nicht nur Wärmequelle, sondern bot auch
allerlei Gesprächsstoff. "Siehst Du das brennende und glühende
Drachenboot dort?" Nur mit Gewalt konnten die 'Feuerholznachleger'
davon abgehalten werden, dieses zufällig entstandene Kunstwerk zu
zerstören. "Welcher Ast wird wohl zuerst durchbrennen?" Wetten auf den
ein oder anderen stützenden Stock wurden ausgesprochen. 

Einer der Anwesenden bot sich an, auf seiner Gitarre ein paar lustige
Lagerfeuerlieder erklingen zu lassen, welches ihm allerdings von
seiner LAG unter Androhung rohester Gewalt untersagt wurde, wissen wir
doch längst alle, wieviele Männer eine Straße heruntergehen müssen. 

Andere gaben anschauliche Beispiele ihrer Astronomiekenntnisse und
erklärten Unwissenden den zum Greifen nahe scheinenden Sternenhimmel.
Wiederum ein anderer zeigte dann der versammelten Mannschaft, daß er
von Tuten und Blasen eine Menge Ahnung hat, wahrscheinlich Zirkusblut
in den Adern, die meisten der Versammelten solche einfühlsamen
Fähigkeiten aber nicht ihr eigen nennen können und wie es sich anhört,
wenn so ein langer, schlanker Luftballon (wir dachten zuerst, es
handele sich um Kondome) im Feuer verpufft.

Diverse Getränkeflaschen mit hochprozentigem Inhalt kreißten und
gebaren die Idee, zu fortgeschrittener Stunde und weiter fallenden
Temperaturen, daß so ein Feuer doch noch angenehmer wäre, würde es
nicht nur von vorne, sondern auch von hinten wärmen - man müßte
eigentlich nur einen Feuerkreis um die kreisförmig Sitzenden legen und
schon wäre das Problem gelöst. Da das allerdings für alle ein
Rauchproblem ergeben würde, haben wir von der praktischen Durchführung
abgesehen. Das nächste Mal, wenn wir bei diesen Witterungsbedingungen
ein Lagerfeuer abhalten wollen, werden wir daran denken, ausreichend
elektrische oder gasgetriebene Wärmequellen zur Rückenwärmung
mitzunehmen.

Fazit:

Gezähmte Feuer in unserer heutigen Zeit wecken den Urmenschen in uns,
lassen uns innehalten, locken uns zu geselliger Runde, lehren uns als
Nichtraucher Toleranz gegenüber den Rauchern und stimulieren uns, die
Gedanken in ungewohnte Richtungen schweifen zu lassen.

Oder einfacher gesagt:

Lagerfeuer mit detebelern sind einfach nur geil!

 

Verfahren gegen Daniel Kuss: Das Haus aus Bierdeckeln

Vorgeschichte und Anklage

Im Zuge einer Diskussion über präventive Anklagen ließ sich Daniel zu einer folgenschweren Bemerkung hinreißen, in Message-ID: <3c1a0d31.114567689@news.unibw-muenchen.de>, 14.12.01:

Können wir nicht! Eine praeventive Anklage macht nur Sinn und dient
der WF[tm], wenn im Anschluss an sie ein voreingenommenes, durch
Vorurteile gepraegtes und auf die Verurteilung strebendes Gericht
seinen blutigen Dienst vollendet hat.

Staatsanwalt Sponbiel daraufhin: Message-ID: <9vdfio.3vvkvv9.1@henning.sponbiel.de>, 14.12.01:

Hiermit klage ich Daniel Kuss an, die voellig unparteiische
detebe-Gerichtsbarkeit verunglimpft zu haben.

Daniel antwortete in Message-ID: <3c1a4dbd.131094602@news.unibw-muenchen.de>, 14.12.01:

Ja, wo ein Wille ist, da ist auch eine Anklage!
Überraschend eigentlich, die Muehlen der Justiz malen doch sonst so
lahmsahm. Aber wir sind ja auch in detebe.

Wohlan! 
Ist es dem Verschuldeteten gestattet, obwohl voellig sinnlos, waehrend
seines schmachvollen und grausamen Untergehens, ein flammendes
Plaedoier zu seiner ehrenrettung vortzutragen und moeglicherweise auf
diese Art ein letztes vergebliches Mal zu versuchen, zur
Wahrheizfindung beizutragen oder wird dem Angeschuldigten, wie sich
das gehoert, dieses sich aeussern verboten?

Der Richter eröffnete das Verfahren in Message-ID: <9vj6rd$fm6m6$17@ID-2339.news.dfncis.de>, 16.12.01:

Daniel, hast Du noch irgendwelche letzten Worte, die Du in der
vergeblichen Hoffnung, damit das Gericht beeinflussen zu können, äußern
möchtest?

Daniel hatte letzte Worte - sogar ziemlich viele. Message-ID: <3c1de8dd.0@news.unibw-muenchen.de>, 17.12.01:

Eure hochwohlgeborene, glaenzende Richterlichkeit, Herr Staatsanwalt,
verehrte Zuschauer an den Fernseegeraeten zu Hause,

tief beeindruckt von eurer erfurchtseinfloessenden, maechtigen
Erscheinung, manifestiert nicht zuletzt im Gemaelde des sagenhaften
Hendrik Mann vor der Tuer dieser heiligen Hallen, stehe ich, ein
kleiner Zwerk im Vergleich zu eurer schillernden Persoenlichkeit, vor
euch, in meinen Tastertur weinend und mit den blanken unbekleideten
Knien auf den harten, gefliessten Boden knallend und angstvoll nach
rechts zu den Instrumenten schielend. Ich erhebe meine gefalteten
Haende euch entgegen und verfalle in peinlichstes Gnadengewinsel.

Zunaechst muss ich zu meiner Verteidigung erwaehnen: Ich verfuege
ueber Lewonzen!

Mir wird zur Last gelegt, diese heilige, unberuehrbare, immerdar
gerechte und unvoreingenommene Gerichtsbarkeit verunglimpft zu haben
und somit auch euch, oh ihr Gerechter unter den Gerechten!
(viele Lewonzen!)
Ich nichtswuerdiger Wurm hatte eine schwere Kindheit.
SIE haben mir das Leben zur Qual gemacht und staendig schlechten
Einfluss auf mich ausgeuebt, bis ich eines Tages die grossartigste
Erleuchtung erfahren durfte. Ich sah die Realitaet[tm].
Seither versuche ich mich einzig der Wahrheizpfindung zu widmen und es
gab bisher auch noch nie Anlass an meinen redseligen Bemuehungen zu
zweifeln. (richtig viele Lewonzen)
Jedoch konnte ich, wegen des langen Einflusses den SIE bisher hatten,
noch nicht alle schlechten und durch SIE gepraegten Denkstrukturen
ablegen. Diese meine Unvollkommenheit, eure Gnaedigkeit, kam nun an
diesem Tage unter dem Einfluss von 4 Nocheinbier und 2 Nocheincherry
wieder zum Vorschein. Ich habe dagegen gekaempft und zu meiner Schande
verloren. Ich habe diese voellig abwegigen Worte meinem Tastertur
entlockt in dem Wissen, sie vor meinem Gewissen nicht verdreten zu
koennen. (aecht richtig viele Lewonzen)
Eure Paepstlichkeit, ich plaediere in meinem Falle nicht auf
Freispruch, es wuerde Trittbrettfahrern mit weniger redlichen
Absichten Tuer und Thor oeffnen um die heilige Ordnung dieser GABELN
zu stoeren und die eM(!) bei der heiligen Aufgabe der Wahrheizpfintunk
behindern. (eigentlich zuviele Lewonzen)
Ich moechte euch, grosser Gerechtigkeitsverschleuderer, bitten mich
hart aber hart zu bestrafen. Ich werde jedes Urteil annehmen, sei es
auch noch so hart oder vielleicht noch haerter.
(ich sollte von diesen Lewonzen einen grossteil abgeben)
Ich moechte sie noch abschliessend anflehen von _der einen_ Strafe
abzusehen. Verstosst mich nicht wieder in die VAW, ich wuerde auf
jaemmerlichste Weise zugrunde gehen ohne der Wahrheitzfindung je einen
wirklichen Dienst erwiesen zu haben.
(moechtet ihr diese Lewonzen?)
(ich brauche sie wirklich nicht mehr)
Eure Gerechtigkeitsverteilerhoheit, dies waren meine Ausfuehrungen,
ich bitte sie diese wohlwollend in ihre nun anstehende, weise,
unanfechtbare, tief gerechte, unvoreingenommene Entscheidung
einzubamseln. (geben sie mir doch ihre kondonummer, ich ueberweis das
dann, latuer Gebuehrenfrei)
Ich tanke fuer ihro Aufmerksamkeit, Ente.

Das Urteil

Message-ID: <9vlvaa$f6jtk$14@ID-2339.news.dfncis.de>, 18.12.01:

Nun denn: Daniel, wegen Verunglimpfung der detebe-Gerichtsbarkeit ergeht
gegen Dich folgendes Urteil:

Du wirst aus Bierdeckeln ein 42-stöckiges Haus bauen, auf dessen Spitze
dann ein Nocheinbier 1 Zipunde stehenbleibt. Während des Baus ist die
Konsumation von Nocheinbier oder anderen NocheinalkoholischesGetränken
durch Dich nicht zulässig, wohl aber durch die anderen Gäste des
detebe-Wirtshauses. Robert, dazu solltest Du ihn aus dem Keller lassen.

Über den Bau und Deine Erlebnisse dabei wirst Du binnen 14 Tagen in
detebe berichten.

Die Verbüßung durch Daniel

Die erste Reaktion von Daniel erfolgte in Message-ID: <3c1fac06.0@news.unibw-muenchen.de>, 18.12.01:

Die hohe detebe[tm]-Gerichtsbarkeit erlegte es mir auf ein
42geschossiges Bierdeckelhaus zu bauen.
Nach langem Rechnen mit meinen Schieber und der Konstruktion durch
mein SelberKatze R14, kam ich zu dem Ergebnis, dass zum Bau eines
42geschossigen Bierdeckelshauses 2642 Bierdecksels benoetigt werden um
das grundlegende Tragwerk zu schaffen.
Da entsprechend passende Verzierungen und diverse
Nocheinbierhalterungen die Funktionalitaet erhoehen wuerden, und in
der oben angefuehrten Rechnung geringfuegige Fehler vermutet werden,
ergipt sich ein Bierdeckelsansatz von 2800 Bierdeckels.
Da ich ueber diese benoetigte Anzahl von Bierdeckels nicht verfuege,
bitte ich um Zusendung aller nichtbenoetigten, quadratischen und noch
in guter Verfassung befindlichen Bierdeckels.

<fs> Send </> Bierdeckels!

Dange!

Michael Selent gab dazu gute Ratschläge in Message-ID: <3c21e8d2.4844336@news.t-online.de>, 20.12.01:

Wie wäre es denn mit einem Bierdeckelgenerator [tm] Marke Eigenbau?
Die Produktion geht dann wie von selbst und Sie schwimmen nur so in
Bierdeckeln. Was Sie benötigen:
1 Stapel alter oder auch neuerer Zeitungen
1 Eimer Wasser
1 Ziege
1 leere Konservendose
1 Hammer
1 Packung Tapetenkleister
1 Brotschneidemaschine

Der Bierdeckelgenerator funktioniert wie folgt:
Füttern Sie Ihre Ziege mit Zeitungspapier und Wasser. Keine Sorge,
eine Ziege kann damit locker eine Woche lang ernährt werden.
Wenn Sie nun die Stoffwechselendprodukte der Ziege mit dem
Tapetenkleister anrühren haben Sie erstklassiges Pappmachée. Dieses
nun in die Konservendose füllen und trocknen lassen. Während die Masse
noch halbwegs flüssig ist können Sie mit dem Hammer die Dose etwas
dengeln, so daß Sie sie in jede erdenkliche Form bringen können. Mit
ein bißchen Übung schaffen Sie sicher auch die von Ihnen gewünschte
Quadratische Form. Wenn Sie nach Trocknung die Dose außen herum weg
machen haben Sie einen Bierdeckelrohling. Von diesem können je nach
Lust und Laune mit der Brotschneidemaschine Bierdeckel
herunterschneiden.

Und ganz nebenbei haben Sie ein nettes Haustier. Ist das nicht toll?

Für Ihr Bauprojekt empfiehlt es sich vielleicht, eine komplette
Ziegenfarm zu übernehmen, die
Kleistermeistergroßpackungsrabattmarkensammlung zu beantragen, viel
Dosenfutter zu kaufen und mal bei Zeitungsverlagen die alten Zeitungen
zu schnorren, die eh keiner mehr braucht. 

Ihrem Projekt steht dann nichts mehr im Wege.

Die eigentliche Verbüßung durch Daniel erfolgte dann in Message-ID: <3c2c6342.0@news.unibw-muenchen.de>, 28.12.01:

Bericht ueber den Bau eines 42geschossigen Bierdeckelshauses in der
Kneipe:

Montag 1701, 1600:
Ich werde verurteilt, ein 42geschossiges Bierdeckelshaus zu bauen auf
welchem nach Abschluss der Bauarbeiten ein Glas Nocheinbier fuer
mindestens eine Zipunde stehender Weise verbringen muss.
Dabei ist es mir verboten selbst von diesem Lebensnektar zu schluerfen
was jedoch die umstehende und die Bauarbeiten bestaunende Menge
Wahrheizpfinder nicht abhalten soll, selbst den vom Wirt feilgebotenen
Getraenken zu froenen.

Montag 1701, 1600:
Das *BAMM* des richterlichen Urteilsverkuendungsendanzeigegeraetes ist
noch kaum verklungen, eile ich in die geheiligten Hallen meines
Bastelbueros um mich dort in die Konstruktion dieses
Arschitektonischen Meisterwerkes zu vertiefen.
Zuvor ueberpruefe ich ob es nicht bereits einen detebeschen Baumeister
gipt, der mich in ein neuerliches Verfahren stuerzen koennte.
Das gutgekuehlte Nocheinbier muss unberuehrt in seiner Vitrine stehen
bleiben.

Montag 1701, 1600:
Meine SelberKatzeR14 spuckt und ich finde den Bauplan auf dem
Schreibtisch.
Ich verbringe geraume Zeit um die Blaupausen abzumalen und
hoehenangstfreie Sicherungsseilhalter anzuwerben.
Die Realitaet[tm] wird gebeten Bierdeckels zu spenden.

Montag 1701, 1600:
Erste Bierdeckels treffen ein. Es werden ganze 20, wovon einer
sechseckig ist, ich werde ihn als Schlussstein setzen.
Ich kaufe mir auf Empfehlung von Michael eine Ziege und schreibe
verschiedene Brauinstitute an, mit der Bitte einem mittellosen
Baumeister ihre ueberzaehligen Werbetraeger zu ueberlassen.
Die Ziege straeubt sich die Zeitung zu fressen.

Montag 1701, 1600:
Die Lieferungen von 42 Brauereien treffen ein. Ich verfuege nun ueber
2730 Bierdeckels.
Die Ziege weigert sich noch immer Zeitung zu fressen und meckert rum.
Ich schiele in Richtung Nocheinbiervitrine, ich muss stark bleiben.

Montag 1701, 1600:
Ich schreite zur Tat und begebe mich mit den 2731 Bierdeckels zur
Kneipe. 
Die Ziege geht mir langsam auf den Geist.
Ich begruesse die Anwesenden und beginne mit der Grunddeckellegung.
Allgemeines Johlen, mir wird ein Nocheinbier angeboten, ich lehne ab.
Das Fundament aus einer Reihe aneinandergestellter Bierdeckels wird
fertiggestellt.

Montag 1701, 1600:
Empfange Post, 2 Bierdeckels, Jippie! Es fehlen nun nur noch 67.
Das Meckern der Ziege wird lauter.
Die erste Etage wird fertig, meine auslaendischen Sicherungsseilhalter
haben mich versetzt, ich werde selbst nach oben steigen muessen.
Ich mache mir Sorgen, die umstehende Menge trampelt recht heftig auf
dem vom Wirt so gepflegten Boden. Erdbebensicherheit hatte ich in
diesen Gefilden versaeumt mit einzukalkulieren.
Man trinkt Alkoholika, ich bleibe stark.
Die vierte Etage wird fertig. Man kann schon jetzt die Ausmasse des
spaeteren Bauwerks erahnen.

Montag 1701, 1600:
Nach Fertigstellung der 10einhalbten Etage trinken die Umstehenden
Viertelfest.
Ich beginne leicht zu zittern, des Entzuges wegen.
Die 20te Etage ist vollbracht, man staunt ob der Maechtigkeit dieses
Gebaeudes.
Einsturz - Die Ziege meinte Bierdeckel aus der 18ten Ebene fressen zu
muessen.
Ein Krater klafft in meinem Lebenswerk.

Montag 1701, 1600:
Ich habe die Ziege geschlachtet und biete sie dem Wirt an um sie
zubereitet an die groelende Menge zu verfuettern.
Der Bauschaden ist behoben und mittlerweile steht die 27te Etage.
Starker Nocheinbiergeruch steigt mir in die Nase, jemand bietet mir
eins an, ich verliere kurzzeitig das Bewusstsein. Nach dem
Wiedererwachen ist er gottseidank wech.
Da ich keine Hilfsarbeiter habe steht der Bau bei der 27ten Etage
fest.

Montag 1701, 1600:
29te Etage. Aufgrund der Sicherheitsbestimmungen des Hochbauamtes fuer
Hoehenarbeiten an Bierdeckelshaeusern seile ich mich an. Das
verzoegert die Arbeiten, ich kann pro Arbeitsgang nur noch 15
Bierdeckels mit nach oben nehmen, mehr passt nicht in meinen Mund.

Montag 1701, 1600:
Ich betrachte die feiernde Menge vom 35ten Stock aus. Es ist
wundervoll ruhig hier oben.
Beim Aufstig zur 36ten Ebene reisst der Verankerungshaken in der 25ten
Etage aus seiner Halterung.
Dank der Feuerloescheinrichtung im 27ten Stock kann ich mich mit einem
beherzten Griff an den Hydranten in der 28ten in die 32te retten. Ein
Bierdeckel geht verloren.

Montag 1701, 1600:
40te Etage. Die Luft wird so duenn, dass ich nur noch langsam arbeiten
kann. Meine Wahrnehmung wird schwammig und nebelig. Es ist nur meiner
guten Konditionierung zu verdanken, dass ich arbeitsfaehig bleibe.
Da der wiederholte Aufstieg immer schwerer wird, besinne ich mich auf
die Technik der Aegypter, die sie zur Errichtung der Pyrmamiden
verwandten.
Ich setze auf eine runde Holzplatte mit 3m Durchmesser zwei
Elektroden, aus jeweils Kubfer und Zink, senkrecht im Apschtand von
1.5m auf. Diese Platte lasse ich dann mit einer Frequenz von 3,5 pro
Minute rotieren und erzeuge so ein Wurmloch dessen oberes Ende direkt
an der Spitze der Baustelle liegt.

Montag 1701, 1600:
Alle Bierdeckels sind nun oben, sie reichen auch wenn es nur 2732
waren.
41te Etage ist fertig! Ich kann nun mit dem Bau der
Nocheinbiereinezipundelangstehenbleibenhalterung beginnen, welche nach
Errichtung der 42ten aufgesetzt wird.
Durch die ungewoehnliche Luftzusammensetzung hier oben erreiche ich
eine gewisse multiple Persoenlichkeit. Ich arbeite an der Halterung
und der 42ten parallel.
Ich zittere, die Abstinenz macht mir nun spuerbar zu schaffen.

Montag 1701, 1600:
Es ist vollbracht! Alle 42 Etagen stehen, die Halterung fuers
Nocheinbier ist aufgesetzt.
Ich seile mich wieder ab.
Ich breche nach der Ankunft zusammen - Sauerstoffschock. Nach dem
Aufwachen breche ich erneut zusammen - Nocheinbiergeruchschock. Nach
dem Aufwachen falle ich erneut um - beeindruckt.

Montag 1701, 1600:
Nach der Wiederherstellung meiner Gesundheit, bestaune ich das
erschaffene.
Maechtiges Fundament und die Schbitze verschwindet in den Rauch-,
Nebel- und Nocheinbiergeruchsschwaden der Kneipe. 
Ich oeffne nun sichtlich geschwaecht die Vitrine und entnehme das
Nocheinbier.
Ich erklimme die 42 Etagen, das Nocheinbier vorsichtig haltend und
beschirmend.

Montag 1701, 1600:
Der grosse Moment ist gekommen, ich setze es auf!
Es steht.

Montag 1701, 1600:
Es steht noch immer!

Montag 1701, 1600:
Es steht immernoch!

Und wenn es niemand wagte da hoch zu klettern und es zu schluerfen
steht es noch immer und immerdar, bis zum grossen BUMM[tm].

 

weiter zu Teil 8


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Created: 16.08.2002
Updated: 23.07.2004
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